Änderungsantrag zu TOP 9.1

Thema: Klimaschutzkonzept 2030: grünes Gas für die Klimaneutralität

 

  1. Power-to-Gas (PtG) wird in das Klimaschutzkonzept 2030 aufgenommen und berücksichtigt.
  2. Die Verwaltung erarbeitet Maßnahmen zur geeigneten Umsetzung von PtG-Lösungen, bspw. durch Beteiligung an PtG-Anlagen an geeigneten Standorten und die Vorgabe von Zielerreichungswerten für den Anteil an klimaneutralem Gas bis 2030.

 

Begründung

Der Klimaschutz ist eine Generationenaufgabe. Um langfristige Ziele für den Klimaschutz und eine Klimaneutralität anzustreben, muss schon heute in Technologie wie Power-to-Gas (PtG) investiert und das vorhandene Netz der Stadt besser genutzt werden. Nötige Investitionen für PtG-Anlagen müssen schon heute angedacht werden. PtG macht es möglich, Energie zu speichern oder auch an andere Stelle zu transportieren. Diese Technologie kann daher eine entscheidende Schlüsselfunktion für den Übergang zu einer klimaneutralen Stadt übernehmen.

Die Stadt Karlsruhe sollte sich nach Einschätzung unserer Zählgemeinschaft dieser probaten Technologie nicht verschließen, sondern schon jetzt Zielerreichungswerte oder Quoten für den Anteil an klimaneutralem Gas im Karlsruher Gasnetz bis 2030 vorgeben. Dadurch sichert sich die Stadt Karlsruhe einen schrittweisen Einstieg in Energielösungen wie Power-to-Gas, die den zukünftigen Markt stark beeinflussen werden.

Ein All-Electric-Ansatz, wie ihn das Klimaschutzkonzept zurzeit vorschlägt, kann den Strombedarf in Karlsruhe nicht über erneuerbare Energien wie Photovoltaik oder Wind decken. Aus dem Zeitversatz der Erzeugung und des Verbrauchs entsteht temporär ein Stromüberschuss, der entweder abgeregelt werden muss oder in synthetisch erzeugtem Gas gespeichert werden könnte. Diese Technik ist bewährt und wäre bei entsprechend politischen Rahmenbedingungen auch heute schon wettbewerbsfähig. Die Stadt Karlsruhe muss sich bewusst sein, dass das Stromnetz in Karlsruhe für die im Klimaschutzkonzept geplante zusätzliche Leistung nicht ausgelegt ist und für geschätzte hunderte Millionen Euro verstärkt werden müsste, wenn mindestens 500 MW Heizleistung aus Öl und Gas elektrifiziert werden. PtG bietet daher eine adäquate Lösung. Die Ferngasnetzbetreiber sehen bis zum Jahr 2050 vor, über 90% klimaneutrales Gas schrittweise zu verteilen.

 

Unterzeichnet:

Friedemann Kalmbach, Jürgen Wenzel für die FW|FÜR Fraktion

Tom Høyem, Annette Böringer für die FDP-Fraktion

 

Klimaschutzkonzept 2030: grünes Gas für die Klimaneutralität