1. Ist die Stadtverwaltung bereits vollständig über das breite Bildungs- und Kulturangebot aller internationalen Ergänzungsschulen, ihrer Trägervereine und der zahlreichen kulturellen Vereine in Karlsruhe informiert?

2. Falls ja, gibt es bereits eine aktuelle Liste beim Schulamt, auf der man die jeweiligen Kontakte, Angebote etc. einsehen kann? Gibt es auch einen Flyer mit einer Auflistung der jeweiligen Institutionen zur Weitergabe an Verbände und Kammern, Hochschulen, Privatpersonen etc.?

3. Wie kann auf den Internetseiten der Stadt Karlsruhe gezielt auf das vielfältige internationale Angebot der Karlsruher Schulen für Interessierte hingewiesen und aufmerksam gemacht werden?

 

Sachverhalt / Begründung:

In einer Stadt mit einer international ausgerichteten Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur ist der Bedarf an Fachkräften aus aller Welt sehr hoch. Die wirtschaftliche Zukunft der Stadt und der Technologieregion Karlsruhe ist deshalb auch auf gute Internationalisierungsstrategien und -konzepte angewiesen. Die Ansiedlung ausländischer Betriebe sowie die Anwerbung von ausländischen Fachkräften bilden hierfür zentrale Bestandteile.
Firmen und Betriebe benötigen dabei zuverlässige Plattformen, um internationale Kontakte besser pflegen und gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mithilfe von attraktiven Anreizen weltweit gewinnen zu können. Für viele Menschen, die über einen Wechsel nach Karlsruhe nachdenken, mag die Möglichkeit von Kontakten mit Landsleuten und Unterricht für ihre Kinder in deren Muttersprache ausschlaggebend sein. Zudem sind sie wichtige Botschafterinnen und Botschafter sowohl für ihre Heimatländer als auch für Karlsruhe, die den internationalen Austausch ermöglichen und aufrechterhalten. Hier bietet die Fächerstadt schon jetzt vielfältige Optionen. Neben der Europäischen Schule gibt es Regelschulen mit besonderen Angeboten wie bilingualer Unterricht (Französisch/Englisch) und weiteren Sprachen als dritte Fremdsprache (z.B. Russisch, Spanisch, Italienisch) oder als Arbeitsgemeinschaft (z.B. Chinesisch). Zudem besteht ein breites Angebot von Sprachschulen, die von nationalen Vereinigungen in Karlsruhe betrieben werden (z.B. Koreanisch, Chinesisch, Niederländisch etc.). Hier können die Schülerinnen und Schüler Sprach- und Kulturunterricht in ihren familiären Wurzeln erhalten, dabei eine deutsche Regelschule besuchen und so eine reguläre Integration in die hiesige Gesellschaft erreichen. Die Lehrpläne dieser Schulen sind zudem auf die der Heimatländer abgestimmt, sodass auch eine eventuelle Rückkehr in das dortige Schulsystem nicht mit großen Hürden verbunden ist. Amtliche Sprachprüfungen als Voraussetzung für ein Hochschulstudium oder eine entsprechende Berufsausbildung können ebenso abgelegt werden. Die zugehörigen Trägervereine und die vielen Kulturvereine in Karlsruhe bieten den zugezogenen Menschen ein Stück Vertrautheit mit regelmäßigen Treffen und Festen, in der sowohl die Muttersprache als auch kulturelle Traditionen der Heimatländer gepflegt werden. Die Verantwortlichen in diesen Trägervereinen können auch als Kontaktpersonen für Interessierte dienen, die Informationen oder Kontakte zu den Heimatländern der Vereinsmitglieder suchen.
Daher kann eine genaue Aufstellung mit dem Angebot der Ergänzungsschulen und Trägervereine sowie der verantwortlichen Kontaktpersonen in einem Flyer und auf den Internetseiten der Stadt Karlsruhe als zielführend betrachtet werden, um den internationalen Charakter der Stadt weiter herauszuarbeiten und die hohe Attraktivität der Stadt und der Region Karlsruhe für Fachkräfte und ihre Familien aus dem Ausland zu fördern.

Tom Høyem | Thomas H. Hock | Annette Böringer | Karl-Heinz Jooß

Internationalisierung der Stadt Karlsruhe