Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich habe mich frühzeitig mit der Nutzerkritik und den Reklamationen zur Abschaffung des Vierertickets und der Einführung der sofort entwerteten Tickets im Aufsichtsrat der VBK eingebracht. Meinen kritischen Anmerkungen wurde entgegnet, dass sich die Fahrgäste mit ihren Beschwerden direkt bei der Geschäftsleitung melden könnten. Lieber Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Frank Mentrup und verehrter Geschäftsführer Dr. Alexander Pischon, mit diesen ernüchternden Aussagen verkennen Sie die massiven Nachteile für viele Kundengruppen. So fand mit vielen dieser Entscheidungen keine Berücksichtigung, dass die flexiblen Tickets auf Vorrat insbesondere für Seniorinnen und Senioren, jüngere Kinder und Menschen mit bestimmten körperlichen und geistigen Behinderungen im normalen Alltag elementar und unverzichtbar für eine eigenständige Mobilität sind.
So sieht ein zu Ende gedachtes Konzept sicherlich nicht aus und es wird auch nicht besser, wenn jetzt mit Schulungen versucht wird, es denn Kunden zu erklären. Vielmehr sollte sich ein attraktiver ÖPNV durch sofortige klar ersichtliche Anreize auszeichnen, einfach Bus und Bahn statt das Auto zu nutzen. Somit erfüllt der KVV mit dieser Entscheidung weder in sozial- noch in umweltpolitischer Hinsicht seinen grundlegenden Auftrag, alle Kundengruppen auf seinem Weg mitzunehmen, wie der Geschäftsführer des KVV in der Ausgabe der BNN vom 19. Januar dieses Jahres selbst zugibt – ich zitiere: „Kunden, die das Smartphone nicht nutzen, sind tatsächlich benachteiligt!“
Auch deshalb hat die FDP-Fraktion im Karlsruher Gemeinderat im Januar den Antrag zur Wiedereinführung aller Stempelfahrkarten im Karlsruher Verkehrsverbund gestellt.
Wir werden nichts unversucht lassen, die Nutzerfreundlichkeit für Sie, werte Kundinnen und Kunden, auch in Zukunft sicherzustellen.