1. Gibt es bereits Überlegungen und Pläne seitens der Stadtverwaltung, Kleinwindsysteme zur Stromversorgung auf Flachdachgebäuden der Stadt und der städtischen Gesellschaften zu montieren? Wenn ja, welche genau?

 

2. Welche spezifischen Gebäude der Stadt sowie der städtischen Gesellschaften würden sich für die Installation von Kleinwindrädern mit einfachen Außenpropellern oder vertikal drehenden Kleinwindturbinen (Verengung des Luftdurchflusses im Innern) eignen?

 

3. Welche Auflagen müssen bei den Genehmigungsverfahren für die Installation solcher Kleinwindsysteme beachtet werden?
a) Müsste hierfür in die Bebauungspläne eingegriffen werden?
b) Was müsste in den B-Plänen jetzt schon geändert werden, damit zukünftig eine Errichtung von Kleinwindrädern und vertikalen Kleinwindturbinen einfacher möglich ist?

 

4. Welche Möglichkeiten bestehen hinsichtlich der finanziellen Förderung durch Land oder Bund bei dieser klimafreundlichen Technologie?

 

 

Sachverhalt / Begründung:

Die Stromgewinnung und -versorgung aus erneuerbaren Energien sind zentrale aktuelle Herausforderungen für alle politischen Entscheidungsebenen. Auch die Stadt Karlsruhe hat sich die Umsetzung ehrgeiziger Klimaschutzmaßnahmen zum Ziel gesetzt und für diesen Bereich ein großes Budget eingeplant. Hierfür sollten unterschiedliche energieeffiziente Möglichkeiten in Betracht gezogen werden. Dazu zählen auch Kleinwindanlagen, wie einfache Außenpropeller-Kleinwindräder oder vertikal drehende Kleinwindturbinen, die im Inneren ihrer Röhre aus der Verengung des Luftdurchflusses bzw. der Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit Strom erzeugen. Diese aerodynamischen Systeme eignen sich insbesondere für Hochhäuser im urbanen Raum und weisen sowohl geringe Geräuschemissionen als auch eine geringe Gefahr für verschiedene Vogelarten und Fledermäuse auf. Die Anlagen können auf bereits bestehenden städtischen Flachdächern montiert werden, wofür häufig keine zusätzliche Versiegelung notwendig ist. In Berlin werden mithilfe einer einfachen Mini-Windräderanlage auf einem Hochhaus bereits 100 Wohnungen mit Strom auf diese Weise versorgt. Auch in Karlsruhe bestehen zahlreiche Gebäude der Stadt und der städtischen Gesellschaften, die über nicht genutzte Freiflächen auf ihren Dächern verfügen und somit großes Potential für diese aerodynamische Form der dezentralen und unabhängigen Stromgewinnung bieten. Deshalb sollten wichtige Fragen über Auflagen, Genehmigungsverfahren und Änderungen der Bebauungspläne frühzeitig geklärt werden, damit diese klimafreundliche Möglichkeit der Energiegewinnung, die vor allem für den großstädtischen Raum ausgelegt ist, auch in Karlsruhe umgesetzt werden kann.

 

Tom Høyem | Thomas H. Hock | Annette Böringer | Karl-Heinz Jooß

 

 

Dezentrale Stromversorgung mithilfe von Kleinwindrädern und Kleinwindturbinen