Jeder von uns kommt im Laufe seines Lebens einmal in die Situation, in der er in der Notaufnahme behandelt werden muss. Ich bin unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Städtischen Klinikums sehr dankbar, dass sie uns über die schlimme Corona-Zeit unter größten Personalproblemen betreuten. Die aktuellen Preissteigerungen bei Strom, Gas, Arznei und Materialien lassen unser Klinikum unter der finanziellen Last jedoch ächzen und es wird jedes Jahr schlimmer. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, auch die Bundes- und Landesregierungen aufzurütteln, um endlich die unhaltbaren Zustände in der Krankenhausfinanzierung in den Mittelpunkt zu stellen. Es kann nicht sein, dass ein Klinikum der Maximalversorgung als Bittsteller an der langen Leine verhungert. Wenn die Landesregierung gegenüber den Unikliniken großzügig das Füllhorn ausschüttet, dann darf ein so großes und noch leistungsfähiges Klinikum nicht vergessen werden! Die Stadt Karlsruhe und ihr Gemeinderat haben sich hinter ihr Klinikum gestellt, aber dies wird auf Dauer nicht ausreichen, um weiterhin diese weitreichende Versorgung in der Region sicherzustellen. Wir kommunalen Entscheidungsträger haben die Lage erkannt und unsere finanziellen Möglichkeiten für das Städtische Klinikum im Gemeinderat mit Beschlüssen ausgeschöpft. Liebe Landesregierung, es reicht nicht, sich nur um die Unikliniken im Land zu kümmern. Wir müssen Sie auffordern – und dies über alle Parteigrenzen hinweg – handeln Sie jetzt, um den größten Maximalversorger der Region so auszustatten, dass er selbst kein Fall für die Notaufnahme wird.

 

Thomas H. Hock
Stadtrat
FDP-Fraktion