1. Wie leistungsfähig und robust ist das Karlsruher Tunnelsystem in seiner baulichen Konstruktion hinsichtlich der Rettungsversorgung durch Feuerwehr, Polizei, Rettungs- und Notarztdienst bei einem Not- oder Katastrophenfall? Welche expliziten Pläne liegen hierfür vor?

 

2. Wie ist die genaue Ablaufplanung bei einem Not- oder Katastrophenfall im Tunnel?

2.a) Welche Einsatzkräfte rücken nach Absetzen und Eingang eines Notrufs beim KVV zunächst an? Wie genau entscheiden die Zuständigen beim KVV? Gibt es einen strukturierten Abfragekatalog für die Einschätzung des erforderlichen Einsatzes?

2.b) Welche klaren Vorgaben haben die Einsatzkräfte in einem Not- oder Katastrophenfall?

2.c) Welche flexiblen Handlungsmöglichkeiten und Freiräume können den Einsatzkräften in Not- und Katastrophenfällen zusätzlich eingeräumt werden?

 

3. Wie ist die Kostenübernahme der jeweiligen Einsätze von Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt/-ärztin geregelt? Welche unterschiedlichen Stellen und Kostenträger sind für die Finanzierung der jeweiligen Einsätze zuständig?

 

4. Sollen an den jeweiligen U-Strab-Stationen noch einzelne Buchstabenmarkierungen o.Ä. – wie allgemein üblich- angebracht werden, die im Not- und Katastrophenfall die Orientierung, Ortung und Auffindbarkeit von Personen erleichtern?

 

5. Welche Ergebnisse hinsichtlich der Optimierungsmöglichkeiten bei der Rettungsversorgung haben die Gespräche mit Branddirektion, ILS, Rettungsdienste und Polizei am 3. Mai 2022 und am 10. August 2022 sowie die Übungen der Karlsruher Feuerwehr im Oktober 2021 hervorgebracht und welches Fazit wurde gezogen? Welche Punkte wurden bereits umgesetzt?

 

6. In welchen zeitlichen Abständen werden Großeinsätze im Karlsruher U-Bahntunnel geübt, analysiert und ausgewertet?
6.a) Bestehen rechtliche Vorgaben, solche Übungen regelmäßig in großem Umfang durchzuführen?
6.b) Welche Vorgaben und Konzepte bestehen bei der Rettung von Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen in Not- und Katastrophenfällen? Gibt es hierfür entsprechende Ablaufpläne, Hilfsmittel und technische Vorrichtungen, die auch regelmäßig bei Übungen eingesetzt werden?

 

7. Welche weiteren (technischen und baulichen) Maßnahmen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Karlsruher Tunnelsystems im Hinblick auf eine schnellstmögliche Rettungsversorgung sind noch geplant bzw. sollen noch vorgenommen werden?

 

 

 

Sachverhalt / Begründung:

Rettungseinsätze in U-Bahnsystemen sind nicht nur in Not- und Katastrophenfällen mit besonderen Problemstellungen und Herausforderungen verbunden. Um solche Einsätze meistern zu können, müssen diese von den verantwortlichen und zuständigen Stellen gründlich durchdacht und spezifisch vorbereitet sein. Sowohl die Rettungseinsatzkräfte als auch das Karlsruher Tunnelsystem müssen die bestmögliche Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit aufweisen, damit wichtige Abläufe bei der Rettungsversorgung von Personen im unterirdischen Verkehrsnetz für alle Beteiligten ohne größere Erschwernisse und Hürden funktionieren können. Neben der Vorbereitung und Übung von Großeinsätzen muss auch deren Auswertung eine große Rolle spielen, damit wichtige Folgerungen für den Ernstfall gezogen und Optimierungen in den verschiedenen Konzepten sowie (technische und bauliche) Verbesserungen an der U-Strab vorgenommen werden können.

 

Tom Høyem | Thomas H. Hock | Annette Böringer | Karl-Heinz Jooß

 

 

Wie gut sind Rettungseinsatzkräfte und das Karlsruher Tunnelsystem auf Not- und Katastrophenfälle vorbereitet?