1. Welche Konzepte und Überlegungen bestehen bei den Stadtwerken Karlsruhe zur unabhängigen Energiegewinnung als Gasersatz?

 

2. Gibt es bei den Stadtwerken Karlsruhe bereits Pläne zur Energieförderung aus Abwasser und Abluft mithilfe von installierten Wärmetauschern für die verschiedenen Stadtteile?

 

3. Ist diese Form der CO2-freien Wärmerückgewinnung wie in anderen Städten und Gemeinden Baden-Württembergs auch in den Karlsruher Stadtteilen möglich und umsetzbar?
Falls ja, wie hoch wären die Kosten für Installation und Inbetriebnahme?
Welche Möglichkeiten bestehen hinsichtlich der finanziellen Förderung durch das Land Baden-Württemberg bei dieser umweltfreundlichen Technologie? Welche Hilfen und Zuschüsse könnten hierbei beantragt und abgerufen werden?

 

 

Sachverhalt / Begründung:

Die Energiesicherheit für die kommenden Jahre stellt Bund, Länder und Kommunen vor große Herausforderungen. Mehr denn je benötigt es alternative und kreative Lösungen, um die Wärmeversorgung zu gewährleisten. Hierbei sollten nun insbesondere auch Potentiale ausgeschöpft werden, die vorher nicht bedacht oder in Überlegungen miteinbezogen wurden. So fließen z.B. große Abwassermengen aus Haushalten, die beim Duschen, Hände waschen, Kochen, Abspülen etc. anfallen, erwärmt und ungenutzt in die Kanalisation. Diese Wärme kann jedoch wiederverwendet werden. Sowohl die österreichische Stadt Salzburg als auch verschiedene Gemeinden in Baden-Württemberg wie Konstanz, Bretten oder Tübingen gewinnen mithilfe von eingebauten Wärmetauschern im Kanalnetz aus Abwasser wertvolle Wärme zurück, die wieder in das Heizsystem eingespeist wird. So können auch mittel- und langfristig Betriebskosten gesenkt werden. Ebenso mithilfe von Abluft kann dementsprechend klimafreundlich Wärmeenergie gewonnen werden. Im Sommer ist zudem die umgekehrte Nutzung möglich, sodass Gebäude klimatisiert werden können. Von dieser Technologie können dann nicht nur Wohneinheiten und Betriebe, sondern auch Kindergärten, Schulen, Verwaltungsgebäude, Schwimmbäder, Heimeinrichtungen, Hochschulen, Veranstaltungshallen, Hotels etc. profitieren, ohne dass das Stadtbild mit der Installation verändert wird.

 

Tom Høyem | Thomas H. Hock | Annette Böringer | Karl-Heinz Jooß

 

Energierückgewinnung mit Abwasser und Abluft