Gestern wurde bekannt, dass die Stadtverwaltung die wegen Corona gestundeten Mieten zwar bis Jahresende weiterhin stunden möchte, hierfür dann aber ab 1. Oktober Stundungszinsen in Höhe von 6% erheben will. Einerseits konnten die Theater die horrenden Einnahmeverluste bisher nicht ausgleichen, andererseits beginnt erst jetzt überhaupt die Saison wieder. Zusätzlich kann der derzeitige Spielbetrieb unter Hygienevorschriften nur eingeschränkt wieder aufgenommen werden. So hat z.B. das Sandkorn von einst 260 Plätzen in zwei Sälen jetzt nur noch 45 in einem Saal. Zinszahlungen sind generell in der jetzigen für die Häuser misslichen Situation nicht akzeptabel und bei der derzeitigen Niedrigzinslage ohnehin in der Höhe absolut überzogen.
Die Fraktion fordert, umgehend ins Gespräch mit den Institutionen einzutreten und die Zinsen (die bei der Genehmigung der Stundung gar nicht avisiert wurden) zu streichen. Zusätzlich sollte eher über eine Verlängerung der Stundung über das Jahresende hinaus nachgedacht werden. „Die Theater müssen jetzt erst mal in den unwirtschaftlichen Corona-Spielbetrieb einsteigen, um wieder Kultur anzubieten. Erst nach Ende der geltenden Corona-Verordnungen kann überhaupt über Rückzahlungen gesprochen werden“, so die FDP-Fraktion.
Noch im März habe sich der Gemeinderat zur Rettung der Kultur bekannt. Die Stadtverwaltung dürfe diesen Beschluss jetzt nicht konterkarieren. „Wir fordern hier mehr Sensibilität. Der Ernst der Lage muss auch auf den Verwaltungsschreibtischen ankommen, damit die Überlebensfähigkeit der Kultureinrichtungen in Karlsruhe auch nach Corona gesichert bleibt.“

Tom Høyem (Fraktionsvorsitzender)
Thomas H. Hock (stv. Fraktionsvorsitzender)
Annette Böringer (Fraktionsmitglied)
Karl-Heinz Jooß (Fraktionsmitglied)

Drohende Kosten im Theaterhaus